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Yoga erfahren – plus geführte Meditation

Die meisten Menschen assoziieren mit Yoga die Asanas, die Körperübungen. Yoga ist allerdings viel mehr als das Einnehmen von gewissen Körperhaltungen. Yoga ist eine gewisse Haltung dem Leben gegenüber. Diese besondere Haltung haben wir, wenn wir mit uns selbst verbunden sind.

26. August 2018

Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt ‚anjochenʻ, ‚zusammenbindenʻ, ‚anspannenʻ oder ‚anschirrenʻ. Yoga stellt also eine Verbindung her – die Verbindung zu unserem Bewusstsein, unserer inneren Mitte, unserem höheren Selbst, zur Einheit oder zum Göttlichen. Es gibt viele verschiedene Begriffe für diese Verbindung – du kannst den verwenden, der für dich am besten passt.

Yoga umfasst eine ganze Reihe an Werkzeugen und Techniken, die uns dabei helfen, diese Verbindung aufzubauen.

  • Asanas, die Körperübungen
  • Pranayama, die Atemübungen
  • Rezitation, das laute Wiederholen von Mantren
  • Meditationen, die Konzentrationsübungen

Das Yoga Sutra von Patanjali

Yoga bietet uns außerdem eine Menge an Literatur. Eine der zentralen Schriften, auf der die Yoga-Philosophie gründet, ist das Yoga Sutra. Es wurde vor ca. 2000 Jahren von Patanjali verfasst. Über Patanjalis Leben ist wenig bekannt. Man geht davon aus, dass er zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Das Yoga Sutra ist an die Samkhya-Philosophie angelehnt, eine der ältesten philosophischen Systeme indischen Ursprungs.

Das Yoga Sutra besteht aus 195 Versen. Diese Verse sind sehr knapp gehalten, sodass Raum für Interpretationen entsteht. Daher wurde das Yoga Sutra von verschiedenen Gelehrten kommentiert, um die Verse besser verstehen zu können.

Wörtlich übersetzt bedeutet das Sanskrit-Wort Sutra ‚Fadenʻ. Das Yoga Sutra ist also als ein Leitfaden für Yoga zu sehen.

Es folgt eine Einführung ins Yoga, die auf Erfahrung basiert.

Yoga Sutra, Kapitel 1, Vers 1

Der Zustand der Einheit lässt sich nicht mit dem Kopf erfassen. Sich mit dem Thema Yoga zu beschäftigen, sich Gedanken dazu zu machen oder darüber zu sprechen, ist nicht dasselbe, wie es zu üben und es damit zu erleben. Erst wenn wir es erfahren, wissen wir wirklich, was es bedeutet, mit seinem höheren Selbst verbunden zu sein, zentriert zu sein.

Es ist wie mit dem Geschmack eines Apfels: Stell dir vor, du erklärst jemandem, der noch nie in seinem Leben einen Apfel gegessen hat, wie ein Apfel schmeckt. Du könntest ihm dann die Konsistenz des Apfels schildern, vom knackenden Geräusch beim Abbeißen erzählen, beschreiben, wie sich die Schale des Apfels an den Lippen anfühlt, wie saftig das Innere des Apfels ist, sagen, dass er fruchtig-süß schmeckt, aber auch eine leichte Säure vorhanden ist. Die buntesten Beschreibungen sind trotzdem kein Vergleich zum Erleben. Wenn derjenige selbst in den Apfel beißt und alles erfahren kann, wovon er die ganze Zeit gehört hat, hat das eine ganz andere Dimension. Und er wird feststellen, dass nicht alles genauso ist, wie ihm erzählt wurde, weil jeder Mensch alles etwas anders wahrnimmt und weil auch nicht jeder Apfel gleich schmeckt.

So ist es auch mit der Einheit, von der uns die Yoga-Philosophie erzählt. Jeder erlebt sie etwas anders. Für jeden ist die Einheit – das Verbundensein – also auch etwas anderes. Deswegen halte nicht an bestimmen Beschreibungen oder Vorstellungen fest, die du gehört hast.

Das Yoga Sutra handelt davon, wie wir zu dieser Verbundenheit gelangen. Ich werde über die wichtigsten Verse des Yoga Sutras in diesem Blog schreiben.

Meditation „Der innere Beobachter“

Mit der geführten Meditation, kannst du deinen inneren Beobachter schulen und stärken. Das Yoga Sutra spricht oft darüber, wie wichtig es für unsere Zentrierung ist, dass wir uns nicht mit unseren Gedanken identifizieren. Mit unserem inneren Beobachter gehen wir mental einen Schritt zurück und beobachten den vorbeiziehenden Gedankenstrom, anstatt in unseren Gedanken zu versinken. In dieser Distanz erkennen wir, dass wir nicht unsere Gedanken sind, sondern das Bewusstsein, das diese Gedanken wahrnimmt.

Im Alltag passiert es schnell, dass wir uns wieder mitten in unserem Gedankenstrudel befinden. Wer seinen inneren Beobachter regelmäßig trainiert, ist auf dem Weg ihn zu einer Gewohnheit zu machen. Dabei hilft dir die Meditation.

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